Ölgemälde „Florianiplatz“
Das Genrebild von Philipp Maß aus dem Jahr 1925 befindet sich im Bilderdepot des ReichenhallMuseums. Der Künstler bildet den Florianiplatz Richtung Süden ab und zeigt fünf Personen, die ihren Alltagsbeschäftigungen nachgehen, wie eine Frau beim Wäsche waschen am Brunnen oder einen Mann, der einen Wagen mit Fässern zieht. Im Zentrum des Bildes befindet sich ein steinerner Brunnen, dessen Säule man im 19. Jahrhundert um einen neugotischen Aufsatz mit einer Nische, zum Schutz der hölzernen Figur des heiligen Florian, ergänzt hatte. Im Jahr 1895 errichtete man den heute noch bestehenden Brunnen aus Gusseisen.
Da der Florianiplatz vom letzten großen Stadtbrand 1834 verschont blieb, haben sich hier noch Gebäude erhalten, die teilweise in das 16. und 17. Jahrhundert zurückreichen. Die flachen Dächer, die auf dem Gemälde abgebildet sind, waren bis ins 20. Jahrhundert mit Legschindeln gedeckt und mit Steinen beschwert. Fast alle Fenster waren mit Fensterläden versehen. Die erhaltenen Bauten des Florianiplatzes geben einen Hinweis darauf, wie Teile der Stadt in den Jahrhunderten vor dem großen Stadtbrand ausgesehen haben.
Seit dem 8. Jahrhundert befand sich am heutigen Florianiplatz die so genannte Dingstätte. Hier wurden unter freiem Himmel Gerichtsversammlungen abgehalten und alle anstehenden Rechtssachen, also „Dinge“ behandelt. Auch wenn die Dingstätte im Hochmittelalter ihre Bedeutung verlor, hielt sich der Name Dingstatt-Viertel für diesen Stadtteil bis ins 19. Jahrhundert.
Im Mittelalter waren viele der Bewohner des heutigen Florianiplatzes in den unterschiedlichen Berufen rund um die Saline tätig. Der Platz beheimatete beispielsweise die meisten Küfer der Stadt, die mit der Herstellung der Salzfässer einen wichtigen Beitrag zur Arbeit der Saline leisteten.