Ringbarren
Objektdaten
Entstehungszeitraum: Bronzezeit
Fundort: Mauthausen (Gemeinde Piding)
Maße: 1 x 15 x 12,5 cm
Material: Bronze
Der Hortfund mit insgesamt 747 einzelnen Ringbarren aus der frühen Bronzezeit (ca. 2.000-1.800 v. Chr.) wurde im Jahr 1970 am Hang des Fuderheubergs bei Mauthausen (Piding) entdeckt. Das Gesamtgewicht des Fundes beträgt ca. 150 kg. Der Fund deutet – wie andere Hortfunde im Voralpenraum – auf vorgeschichtliche Handelswege hin. Ringbarren fanden sich im Erdboden, in Felsspalten sowie in Gewässern, Mooren und in Quellen. Die Anzahl der deponierten Ringbarren kann stark variieren. Sie reicht von einzeln hinterlegten Stücken bis zu Ansammlungen mit beträchtlichem Umfang, wie dies bei dem Fund aus Mauthausen der Fall ist. Oft wurden die Barren zu Bündeln mit je 5 oder 10 Stück verschnürt, was darauf schließen lässt, dass damals bereits mit dem Zehnersystem gerechnet wurde.
Die schmalen, einheitlich geformten Spangenbarren, die meist ein genormtes Gewicht besaßen, wurden als Zahlungsmittel eingesetzt. Sie dienten als bronzezeitliche Tauschgrundlage, die als Rohmaterialstücke für die Weiterverarbeitung durch Bronzeschmiede bzw. -gießer, z.B. zur Herstellung von Waffen, Schmuck und Gerät verwendet wurden. Aus den am Fuderheuberg bei Mauthausen entdeckten Ösenringen hätte man 400 Beile gießen können. Ösenringe in feiner Ausarbeitung wurden auch als Halsschmuck in Gräbern gefunden. Die Niederlegungsgründe großer Hortfunde mit bis zu 800 Barren sind unbekannt. Die Deponierungen werden unter anderem mit kultischen Handlungen in Verbindung gebracht und darüber hinaus als Händlerdepots oder Versteckhorte interpretiert.