Gästebuch des Städtischen Museums von 1899 bis 1905
Objektdaten
Inv.-Nr.: 02050
Entstehungszeitraum: 1899-1905
Entstehungsort: Bad Reichenhall
Maße: 21,3 x 18 x 2 cm
Mit seiner 200-jährigen Geschichte zählt das ReichenhallMuseum zu den ältesten kommunalen Museen Bayerns. Bereits in den 1790er Jahren gab es ein kleines naturkundlich-technisches Museum, das beim letzten großen Stadtbrand 1834 zerstört wurde. Im Jahre 1854 eröffnete das vom Magistrat initiierte Städtische Museum, dessen Hauptaugenmerk auf der „Unterhaltung der Kurgäste bei ungünstiger Witterung“ lag. Das Museum wurde nur 15 Jahre später wieder geschlossen und im Jahr 1899 an einem neuen Standort vom historischen Verein Bad Reichenhall wiedereröffnet.
Erster Kustos des neuen Museums war der engagierte Amateur-Archäologe Josef Maurer. Er führte zahlreiche Grabungstätigkeiten durch, ordnete und erweiterte die Sammlung systematisch, betrieb erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und gab den ersten Museumsführer heraus, bevor er 1908 dem Ruf an das heutige Landesamt für Denkmalpflege nach München folgte. Unter Maurers Leitung erlangte das Museum innerhalb kurzer Zeit überregionale Bedeutung in der Fachwelt.
Da die Neugründung des Museums außerdem in die Blütezeit des Bad Reichenhaller Kurtourismus fiel, verzeichnete das Museum schon kurz nach der Eröffnung ein hohes Besucheraufkommen und zog ein internationales Publikum an. In den Museumsräumen der „Villa Saxonia“ lag zwischen 28. August 1899 und 10. November 1905 ein Gästebuch auf, in das sich neben namhaften Personen der Wissenschaftsgeschichte, wie etwa Siegmund Freud, auch zahlreiche adelige Kurgäste aus der Donaumonarchie, Russland und dem Deutschen Kaiserreich eintrugen. Somit ist das erste Gästebuch des Museums ein bedeutendes Stück Stadt- und Museumsgeschichte.